Forenlinks: schmutzige Tricks der Foren-Link-Mafia

Ein Link in einem Beitrag eines neuen Benutzers ruft bei dir als Forenbetreiber Misstrauen hervor? Du lässt überhaupt keine externen Verweise mehr zu? Das muss nicht unbedingt so sein. Ein Link muss für das Foren-Klima nicht zwingend negativ sein. Dennoch ist Skepsis angebracht.

Es existiert eine ganze Branche, die es nur auf Links zur Manipulation des Google-Rankings abgesehen hat. Verschiedene Anzeichen deuten auf einen solchen negativ verwendeten Forenaccount hin. Je mehr Punkte bei einem Nutzer übereinstimmen, desto wahrscheinlicher versteckt sich ein Forum-Linkaufbauer dahinter.

Dieser Artikel ist bereits zweimal an anderer Stelle erschienen. Zum ersten Mal notiert habe ich die schmutzigen Foren-Link-Praktiken 2014 für unseren Blog auf inha.lt. Einige Jahre später wurden die Inhalte dem Team Eisy zur Verfügung gestellt und erschienen hier am 27. Oktober 2015. Im SEO House 54 Podcast wurde der Artikel besprochen, allein deshalb lohnt sich eine Wiederveröffentlichung ; )

Die häufigsten Methoden sind meiner Meinung nach

  • mit doppelten Accounts,
  • die gern aus einer Übernahme alter Accounts generiert werden
  • ein Selbstgespräch zu führen
  • und unter irgendeinem Grund einen Link zu setzen

Aber der Reihe nach!

Im folgenden Abschnitt behandle ich lediglich die manuellen Aufbaumethoden. Automatische Spam-Scripte oder Tools kannst du deutlich leichter erkennen und dich mittels aktueller Forensoftware und verschiedener Captcha-Einblendungen davor schützen.

  1. Anmeldetag = Linkveröffentlichung

Einige Benutzer melden sich nur an, damit sie einen Link bei dir veröffentlichen können. Zumeist besitzt der Account nur eine sehr geringe Anzahl von Beiträgen und veröffentlicht noch am Anmeldetag einen Link zu einer ausgewählten Seite. Zudem wird der eigene Beitrag nie wieder kommentiert und der User ward nie wieder im Forum gesehen.

  1. Wenige Beiträge und dennoch Links veröffentlichen

Die Registrierung erfolgte bereits vor einigen Jahren/Monaten und dennoch wurden nur wenige Beiträge verfasst? Dies kann verdächtig sein, wenn die vorhandenen Beiträge jeweils einen Link aufweisen oder aus solch einer Intention heraus geschrieben wurden.

Eine Super-Schutzmaßnahme ist hierbei die „Grenze für kürzlich registrierte Benutzer“ – erst nach dieser Beitrags-Anzahl dürfen Links direkt veröffentlicht werden – einzurichten. Stellt den Wert auf 5 bis 10 Beiträge – mehr würde dem Kodex Quellen anzugeben etc. schaden – und beobachtet Nutzer mit der Beitragsanzahl von sechs, respektive elf. Hier werden besonders häufig Spammer erscheinen.

  1. Anmeldedatum stimmt nicht mit den ersten Beiträgen überein

Das Prozedere ist vergleichbar, denn umso größer die Diskrepanz zwischen Anmeldung und erstem Beitrag ist, desto auffälliger ist der Nutzer. Allerdings kann es logische Erklärungen für eine geringe Anzahl an Beiträgen geben.

Blickwinkel des Linkaufbauers: Wenn ich lange angemeldet bin, dann spricht dies für meine Erfahrung im Forum. Eventuell gibt es keinen Beitragszähler.

Objektiver Blickwinkel: Es gibt drei wesentliche Gründe, sich in einem Forum anzumelden. Der Nutzer möchte eine Frage stellen (60%), eine Antwort geben (30%) oder bestimmte Funktionen nutzen, die nur registrierten Mitgliedern zur Verfügung (10%) stehen.

  1. Nachdem der Link gesetzt wird, ist der Nutzer inaktiv

Der Link wurde gesetzt, dann muss der Nutzer nicht mehr aktiv am Forum teilnehmen.

Wann war der letzte Login und der letzte geschriebene Beitrag? Nutze die Foren-Statistik und schau, wie weit der Nutzer vom Durchschnitt entfernt ist.

Frag-mutti.de-Nutzerdaten

Nutzerdaten helfen bei der Bewertung eines Foren-Accounts

  1. Kryptische Namen

Namen sagen viel über den Nutzer aus. Passt der Name zum angegebenen Profil? Häufig geben sich Link-Mafiosi bereits hier keine Mühe. So trägt beispielsweise der Nutzer einen weiblichen Namen, aber im Profil deutet alles auf einen männlichen Schreiber hin.

  1. Profil ist selten gepflegt

Zeit ist Geld. Und dadurch verzichten die Foren-Spammer zumeist ganz auf ein Profil. Es existiert kein Avatar, die Interessen wurden nicht ausgefüllt und der Wohnort passt womöglich nicht zur IP-Adresse.

Prüf das Profil auf seine Glaubwürdigkeit und lass die IP-Adresse mit einfließen.

  1. Nutzer ist nur in Offtopic-Themen aktiv

Wenn der Nutzer kein reales Interesse am Forum aufweist, werden selten Fragen beantwortet und die Reputation wird mit Beiträgen in allgemeinen Rubriken erzeugt.

Schau dir die Beiträge des Mitgliedes an.

  1. Verlinkung mittels Keyword

Die beworbene Seite wird mittels sprechendem Linktext verlinkt.

Beispiel: Scheidung Online, Kredit beantragen

Betrachtest du die Zielseite einmal genauer, dann erscheint der verlinkte Text sicherlich häufig und prominent auf der Webseite.
Blickwinkel des Linkaufbauers: Schön, dass ich den Linktext selbst bestimmen kann. Dann nehme ich idealerweise das Hauptkeyword, um Google die Relevanz deutlich zu zeigen.

Objektiver Blickwinkel: Die Relevanz wird nicht von Google hergestellt! Der Nutzer stellt diese selbständig her. Wird in einem Thread etwas über Familienrecht geschrieben, dann kann eine Verlinkung auf einen Leitfaden zum Trennungsjahr sinnvoll sein. Wie dies verlinkt wird, spielt daher keine Rolle.

  1. Nutzer besitzt einen unpassenden Signaturlink

Seine eigene Webseite aus der Signatur zu verlinken, ist nicht schlimm, aber wenn im Nutzer-Profil keine Informationen angegeben werden, die Signatur aber einen Link enthält, ist Skepsis geboten. Häufig werden solche Signaturlinks verkauft bzw. von Webmastern gemietet.

  1. Verlinkt werden Shop-Kategorien oder die Startseite

Da ein Webshop selten Links auf seine Kategorien erhält, werden Firmen häufig beauftragt, genau diese mit Foren-Links aufzuwerten.

Achte darauf, ob die Unterseite den Nutzern tatsächlich einen Mehrwert bietet oder ob der Webseitenbesitzer gerne so verlinkt werden möchte.

Blickwinkel des Linkaufbauers: Ich muss die genaue Unterseite verlinken.

Objektiver Blickwinkel: Bietet die Unterseite dem Nutzer einen Mehrwert, dann bleibt er gerne auf dieser. Die Absprungrate ist gering und es werden weitere Seiten besucht.

  1. Frage stellen – aber nie eine eigene Antwort schreiben

Ein „Spam-User“ erstellt häufig eine Frage und veröffentlicht dabei einen Link. Antworten die Foren-Nutzer auf die Frage und möchten mehr über das Projekt erfahren, erhalten sie in den wenigsten Fällen eine Antwort. Viele Fragen sind nach folgenden Strukturen aufgebaut:

„Habt Ihr Erfahrungen mit folgendem Shop/Produkt/Dienstleistung/Anbieter?“ „Ich habe mir letztens etwas von/bei XYZ gekauft und benötige nun euren Rat!“

Blickwinkel des Linkaufbauers: Die Frage ist nur Mittel zum Zweck. Hauptsache der Link passt im Anschluss „halbwegs“ zum Thema.

Objektiver Blickwinkel: Fragen zu stellen, auf die wir die Antwort bereits kennen, ist nicht schlimm. Noch viel sinnvoller ist es allerdings, wenn wir die Antworten dafür nutzen, um unser Produkt/Webseite weiter zu verbessern. Beteiligt sich der Nutzer im Anschluss an einer Foren-Diskussion, entsteht eine Win-Win-Situation, da sein Verweis an Relevanz gewinnt und das Forum interessante Inhalte erhält.

  1. „Ich habe für dich gegoogelt“

Schreibt ein Nutzer, dass er kurz gegoogelt hat und folgende Seite finden konnte, dann solltest du ebenfalls googeln.

Überprüf, ob du die angegebene Seite auf den ersten 30 Plätzen unter dem Hauptsuchbegriff findest.

Wenn nicht, dann wird der Foren-Nutzer eine andere Intention für den Verweis gehabt haben.

  1. „Mal etwas anderes“

Kommentare enthalten Sätze wie „Mal etwas anderes, was haltet ihr von xyz? Würdet ihr in dem Shop xyz einkaufen? Ich habe letztens bei xyz gesehen …“ und passen nicht zur ursprünglich gestellten Frage.

In einem Thread über das ideale Hundefutter innerhalb eines Forums für Haustiere schreibt ein Nutzer eine hanebüchene Geschichte, um seinen Link unterzubekommen. So gibt es in Bonn eine interessante Messe und der Nutzer hat noch keine Übernachtungsmöglichkeit. Gleichzeitig fragt er aber die Gemeinschaft nach einem Quartier in Bonn und verlinkt dieses:

„Mal etwas anderes“ – Antwort passt nicht zum Thema

Blickwinkel des Linkaufbauers: Ich beantworte die Frage relativ ausführlich, gebe viel eigene Meinung wieder und lenke danach die Aufmerksamkeit auf ein von mir wichtiges Thema. In dem Zusammenhang kann ich einen Link veröffentlichen, der wenig auffällt und zum Thema passt.

Objektiver Blickwinkel: Ein Nutzer, der die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema lenkt, würde weiterführende Informationen zu diesem geben. Zum Beispiel würde er sagen, um welche Messe es sich handelt und was er sich von einem Besuch erhofft. Schöner wäre die Veröffentlichung eines neuen Beitrages zu diesem Thema.

Zusätzlich sind die Besucher, die auf einen nicht themenrelevanten Link klicken, meist nicht sinnvoll für die Webseite. Die Absprungrate wird vergleichsweise hoch sein.

  1. Zitate eines Links

Der Link zur Zielseite existiert bereits. Nun werden, entweder mit einem zweiten Account oder über das Anheizen der Diskussion, andere Teilnehmer dazu gebracht die Aussage samt Link zu kopieren. Das Resultat ist je nach Forensoftware ein neuer Linktext.

Aus:

„Ich habe folgende Webseite: http://www.domainname.de/ besucht!“

wird

„Ich habe folgende Webseite: Domainname ist der Titel der Webseite besucht!“

Als Linktext wird zumeist der Titel der Seite angegeben. Das Forenlinkbuilding hat nun zwei Links erzeugt. Einen mit der URL als Linktext und einen Link mit einem Keyword.

Weiter unten gibt es noch eine Abwandlung dieser Methode.

  1. Helft mir bitte!

Diese Methode ist plump und dennoch häufig anzutreffen. Gerade in Foren zum Thema Webdesign wird diese häufig verwendet: „Könnt ihr mir helfen? Auf meiner Webseite www.meinewebseite.de“ – hier können ganz verschiedene Dinge eingefügt werden – „Kann mir jemand helfen/ seine Meinung sagen?“

An dieser Stelle ist gesunder Menschenverstand gefragt: Wie sieht die URL aus? Ist es wirklich seine Webseite? Ist die Fehlfunktion tatsächlich vorhanden? Passt die Geschichte?

  1. Bildlinks sind Links

Wird ein Bild von einer externen URL abgerufen, handelt es sich dabei ebenfalls um einen Link.

Blickwinkel des Linkaufbauers: Ein Textlink fällt zu deutlich auf, also antworte ich mit einem Bild.

Verbessert das Bild die Antwort oder steht es für sich alleine? Gerne werden Produktbilder verwendet: „Das habe ich mir letztens gekauft“.

Nun beginnen die richtig schmutzigen Tricks

  1. Alte Benutzeraccounts „missbrauchen“

Es kommt vor, dass Benutzeraccounts mit vielen Beiträgen verkauft werden, um diese im Anschluss für das Aufbauen von Links zu nutzen. Oder dem Besitzer werden Gegenleistungen angeboten, wenn er einen Link veröffentlicht.
Blickwinkel des Linkaufbauers: Ein altgedienter Account besitzt viel Reputation. Zudem werden Links von einem Benutzer mit sehr vielen Beiträgen nur selten geprüft oder entfernt.

Objektiver Blickwinkel: Diese Methode grenzt an Betrug. Zumindest werden die Foren-Nutzer, die eventuell den Besitzer des Accounts persönlich kennen, hinter das Licht geführt. Ein Schutz ist schwierig. Bei einer kompletten Übernahme ändert sich allerdings zumeist der Ausdruck, die Rechtschreibung oder die Grammatik des Benutzers.

  1. Alte, eigene Beiträge, werden bearbeitet

Nach einer Weile werden alte Beiträge – meist, wenn der Thread mehrere Seiten lang ist – wieder bearbeitet und ein Link eingeführt.

Zeigt dir deine Foren-Software „Bearbeitungen“ als „letzte Beiträge des Nutzers“ an?

Im Forum alten Beitrag bearbeiten

In einem Beitrag über das Gesuch eines neuen Monitors wurde ein Link auf einen Safari-Anbieter eingefügt

  1. Der doppelte Link

Innerhalb eines Links wird ein zweites Linkziel versteckt. Dies kann lediglich in einem Buchstaben, Sonderzeichen oder gar einem Leerzeichen erfolgen.

Am besten mittels Quellcode den Link betrachten: Hier stehen zwei unterschiedliche Links

Oder eine Erweiterung wie „LinkParser“ verwenden.

  1. Verlinkung innerhalb von Smileys oder Satzzeichen

Anstatt lediglich einen Smiley angezeigt zu bekommen, wird die offensichtliche Erscheinung dafür genutzt, einen Link zu verstecken. Satzzeichen werden ebenfalls gerne unauffällig für Links missbraucht.

Zur Kontrolle helfen dir hier ebenfalls der Quellcode sowie der LinkParser.

: )

Auch wenn er unschuldig grinst, er kann ein fieses Geheimnis verbergen

  1. Mehrere Foren-Accounts nutzen

Häufig – ist wohl die beliebteste Methode – werden Threads erstellt, in denen der Linkaufbauer selbst antwortet. Auffallend ist diese Maßnahme vor allem deshalb, weil alle Bearbeiter des Themas nur wenige Beiträge aufweisen. Damit der Doppel-Account im Backend nicht auffällt, werden Anonymisierungsdienste wie Tor verwendet.

Achte  auf die IPs der Foren-Nutzer.

Meist stellt in dieser Methode ein neuer Account (1 bis 3 Beiträge) eine Frage, welche von einem aufgebauten Benutzeraccount (15 bis 20 Beiträge) beantwortet wird. Schließt sich der Unterhaltung keine Diskussion an, dann hilft der Thread der Forenkultur nicht weiter. Der Forenlinkbuilder hat allerdings sein Werk verrichtet.

An dieser Stelle möchte ich einen besonders beispielhaften Thread veröffentlichen. Getätigt wurde dieser im Einrichtung-Forum.de zum Thema Boxspringbetten. Ich schließe nicht aus, dass der Beitrag eine echte Relevanz besitzt oder das – zumindest einige – Antworten von Privatpersonen stammen. Aber viele Indizien sprechen leider dagegen. Vieles sagt mir, dass damit nur ein Forenlink zu einem Möbelhaus erzeugt werden soll.

Forenlins mit mehreren Accounts generieren

Ersteller des Threads hat sich am 9. September 2014 registriert und am 11. September seinen bis dato einzigen Beitrag verfasst. „mfuchs869“ ist weiblich und laut Profil 45 Jahre alt. Die erste Antwort erfolgte von „monikamaus12“. Sie besitzt zwei Beiträge, hat sich am 2. September registriert und am 16. September geantwortet. „carla72“ antwortete am 10. Oktober, besitzt 4 Beiträge und meldete sich am 1. Oktober an. „Monika“ und „Carla“ sind beide 42 Jahre alt. Alle drei Nutzer sind weiblich, besitzen einen Nutzernamen mit Ziffern am Ende, sind im gleichen Alter, haben wenige Beiträge verfasst. Zwischen Anmeldung und Beitrag sind einige, aber nicht viele Tage vergangen und sind kaum länger im Forum aktiv als der Thread-Ersteller. Die Accounts weisen somit eine Menge Parallelen auf. „Kieler“ hat sich am 14. Oktober registriert und am 16. Oktober geantwortet. Er besitzt insgesamt sechs Beiträge, für die er drei Anmeldungen benötigte (16. Oktober, 23. Oktober und 3. November). Mindestens in einem Beitrag, wurde bereits ein Werbelink entfernt. Insgesamt sind mir die Zufälle eindeutig zu groß, wodurch ich von einem „professionellem“ Linkaufbau-Interesse ausgehe.

Update: Entweder der Forenbetreiber, ein Forennutzer oder die Linkspammer lesen mit. Oder aber es ist einfach nur Zufall. Seit heute gibt es eine weitere Antwort. „Lycan“ ist seit 6. Oktober im Forum angemeldet und 37 Jahre alt. Allerdings scheint er öfter aktiv zu sein. Er hat 12 Beiträge und einen Link veröffentlicht sowie einige längere Beiträge verfasst. Eventuell ein Nutzer, der nicht nur einen Link abstauben möchte?

Update 2022: In den noch existierenden Foren treiben teilweise nur noch solche Accounts ihr Unwesen und beantworten sich gegenseitig verschiedene Fragen.

Prüf die Accounts auf vergleichbare Daten: IP-Adresse, ähnliche E-Mail-Adresse, Uhrzeit der Anmeldung oder der Veröffentlichung. Prüf die Aktivität im Forum bzw. in den Themen.

  1. Links hinter Formatierungen verbergen

Welche Farbe haben Links im Text? Zumeist werden Verweise in blauer Farbe und unterstrichen dargestellt. Wenn der Forennutzer nun weitere Textpassagen „rein zufällig“ ebenfalls in blau formatiert und einige Stellen zur Verdeutlichung unterstreicht, dann fällt der Link nicht mehr auf.

Bei auffälligen Formatierungen misstrauisch sein und den Quellcode prüfen!

  1. Zitate verändern

Das Zitat ist hilfreich für das Verständnis. Wird allerdings der bereits vorhandene Link derart verändert, dass die Zielseite eine andere ist, dann muss von einer hinterlistigen Methode gesprochen werden.

Das Zitat wurde mit einem Keywordlink versehen.

Zitate mit Links prüfen!

Allgemeine Möglichkeiten

  1. Alte Threads werden aus der Versenkung hervorgehoben

Blickwinkel des Linkaufbauers: „Toll, hier wird über mein Thema geschrieben! Dann stelle ich eine Frage oder beantworte den alten Text mit einem Link zu meinem Kunden.“

Objektiver Blickwinkel: Über Suchmaschinen werden alte Beiträge ab und an prominent beworben und sind daher nicht zwingend im Archiv richtig aufgehoben. Oftmals haben sich neue Erkenntnisse ergeben oder im Beitrag ist gar keine Lösung der Fragestellung vorhanden. Dann kann eine Antwort oder gar ein Link viel Nutzen stiften. Denn der Beitrag scheint wichtig zu sein, ohne dass der Nutzer eine Antwort erhält! Dann ist es doch praktischer, wenn diese Antwort enthalten ist!

Prüf, aus welcher Intention heraus der alte Beitrag überarbeitet wurde!

Die finstere Bedrohung durch die Foren-Link-Mafia ;-)

Schutzmaßnahmen gegen Forenspam

  • Beiträge lassen sich nur eine begrenze Zeit bearbeiten.

Dadurch kann es zwar zu Doppelpostings kommen, aber dies ist sicherlich besser als eine manuelle Kontrolle.

  • Beiträge von Nutzern, die weniger als X Beiträge verfasst haben und einen Link enthalten, müssen manuell kontrolliert werden.

Verwechsle diesen Umstand nicht damit, gar keine Links von Neulingen zu erlauben. Das Verweisen auf eine Quelle oder die Unterstützung der Aussage mittels Verweis stellt einen wesentlichen Bestandteil der Forenkultur dar.

  • schreibt verdächtigen Personen eine E-Mail (vorher eventuell mit eine Privaten Nachricht vorfühlen)

Häufig sind ungültige E-Mail-Adressen angegeben oder aber die Thrash-Mail-Adresse erlaubt kein Antworten.

  • Anmeldung nur mit echter Adresse, Handynummer oder ähnliches möglich

Mit dieser Variante grenzt ihr aber viele Nutzer aus. Kann sich allerdings bei Special-Interest-Foren lohnen.

Zusammenfassung

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass einige solcher „Linkbuilder“ einen positiven Anreiz für das Forum erzeugen können. Bieten die Links wirklich einen Mehrwert an, dann kann der Inhalt durchaus für viele Nutzer von Interesse sein, obwohl die Intention eventuell nicht das Informieren, sondern lediglich das Beeinflussen war. Keine Verweise zuzulassen oder sein Forum für Google nicht sichtbar zu gestalten, ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. So entstehen Hürden für den Otto-Normal-Benutzer, die insgesamt eher abschreckend wirken.

Hast du andere Erfahrungen gemacht oder kennst du noch andere Tricks, um an Forenlinks zu kommen? Dann teile sie mir bitte mit und hilf anderen Foren-Betreibern!

Forenmarketing: Lernen Sie von Nutzern

Diese Zeilen erschienen zum ersten Mal am 30. September 2014 im Blog meiner damaligen Agentur. Da viele Passagen noch immer aktuell sind und in diesem Zusammenhang passen, habe ich diese übernommen.

Firmen kommen zu uns und wollen Links in Foren erhalten. Schlagen wir dagegen eine Alternative vor, wird diese schnell mit: „Wir haben dafür keine Zeit“ abgewickelt. Dennoch möchte ich eine Lanze für offizielle Forenaccounts brechen, denn nirgends können Sie so einfach mit Ihren potenziellen Kunden in Kontakt kommen wie in Fachforen.

Social Media 1.0 wurde nicht abgelöst

In Zeiten, in denen geflügelte Wörter wie Social Media oder Web 2.0 in aller Munde sind, geraten Foren immer weiter auf das Abstellgleis. Zumeist werden diese Gemeinschaften in unserer Branche lediglich als Forenlinkbuilding-Maßnahme angesehen. Doch ich finde, das Schattendasein ist nicht angebracht. Ich plädiere für mehr Community-Arbeit. Vorteile für Sie als Unternehmen zeige ich im Folgenden auf.

Forum-Vorteil gegenüber Social Media

Die Social-Media-Arbeit vieler Firmen wird mit einer Präsenz auf Facebook, Twitter, Google+ oder ähnlichen Kanälen gleichgesetzt. Unternehmen besitzen also eine eigene Seite und animieren ihre Webseitenbesucher, Fan dieser Zweigstelle zu werden. Die Facebook-Fan-Seite wird in die Firmenkommunikation eingebaut. Auf Werbematerialien und in Gesprächen wird die URL direkt genannt. Mit den “Followern” wird der direkte Kontakt gepflegt. Auf Meinungen und Kritik wird eingegangen.

Der Verbreitungsweg hat allerdings eines gemeinsam. Er stützt sich auf Menschen, die bereits Kontakt mir Ihrer Firma hatten oder noch immer haben. Foren dagegen behandeln zumeist ein spezielles Thema und bringen Menschen zusammen, die sich für dieses Themengebiet interessieren.

Für Ihre Zielgruppe existieren viele unterschiedliche Foren.

In Foren erfahren Sie Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe

In meinem Artikel, wie Sie einen Wikipediaeintrag erhalten, habe ich ein Beispiel entwickelt, an dem ich anknüpfen möchte. Sie sind Produzent eines einzigartigen Möbelstücks. Da diese drinnen und draußen verwendet werden können, passen Hausbau-Foren genauso wie Einrichtungs-Communitys und Garten-Foren. In diesen tauschen sich Baufirmen, Bauingenieure, Häuslebauer, Gartenbesitzer und beispielsweise Landschaftsarchitekten aus. Im Falle des Beispiels sind dies direkte und indirekte Zielgruppen. Bauherren müssen beispielsweise bei der Planung des Grundrisses bereits Platz für Ihr Möbelstück einplanen. Neu-Gärtner möchten eine individuelle Terrasse gestalten. In diesem Fall werden die meisten Besucher ihren Sitzhocker oder ihre Schaukel noch nicht kennen. Eventuell wird diese von einem anderen Gärtner empfohlen oder ein Gartenplaner kennt Ihre Firma. Andere Nutzer werden sich zu diesem Thema ebenfalls einschalten und über ihre Erfahrungen mit Ihrem individuellen Möbelstück berichten. An dieser Stelle erfahren Sie Informationen über Ihre Produkte aus den verschiedensten Blickwinkeln. Diese werden Sie von Ihren Kunden nie in dieser Weise erhalten.

  • Der Architekt empfiehlt immer das Konkurrenzprodukt, weil die Abmessungen auf der Webseite detailliert zu finden sind.
  • Der Landschaftsbauer würde sich eine genaue Beschreibung des verwendeten Materials wünschen.
  • Ein Neu-Gärtner möchte das Produkt kennenlernen und zunächst nicht viel Geld ausgeben, aber später weitere Möbel ergänzen.

Es gibt immer Gründe, ein Produkt nicht zu kaufen. In Foren werden diese Gründe diskutiert.

Sprechen Sie mit den Teilnehmern

Wenn Sie sich einen offiziellen Account anlegen, können Sie sich mit den Nutzern direkt austauschen und selbst Fragen stellen. Dadurch führen Sie eine Verbesserung Ihrer Produkte herbei und können mit Ihrer Erfahrung das Kaufinteresse positiv beeinflussen.Die Neuauflage Ihrer einzigartigen Schaukel ermöglicht die Neigungseinstellung der Rückenlehne.

Allerdings haben zwei führende Mitglieder aus dem Forum noch das erste Modell. In einem neuen Thread wird nach Schaukel-Modellen mit einstellbarer Rückenlehne gefragt. Die Nutzer empfehlen in diesem Fall Ihre Firma bewusst nicht.

Sind Sie ein Teil der Community, dann können Sie sich in dieses Gespräch einschalten und den Fehler öffentlich aufdecken.

Entdecken Sie Teilnehmer in Foren als Ideengeber, Entwickler und Ingenieure.

Diese Form der Online-PR kann als Forenmarketing bezeichnet werden.

Regeln im Forenmarketing

  1. Lernen Sie die Eigenheiten des Forums kennen.

Möchte der Moderator bei Firmenaccounts vorher informiert werden? Sind Firmenaccounts zulässig? Dürfen Bilder nur hochgeladen und nicht verlinkt werden?

  1. Werden Sie ein Teil der Gemeinschaft: Stellen Sie sich vor.

Meist gibt es einen speziellen Platz, um sich den anderen Teilnehmern vorzustellen. Ihr Profil sollte zudem deutlich machen, dass Sie einen offiziellen Firmen-Account betreiben. Eventuell sollten Sie sich beim Moderator/Administrator anmelden, um mit ihm ins Gespräch zu kommen.

  1. Vermeiden Sie übermäßige Werbung.

Empfehlen Sie nicht in jedem Beitrag Ihre Produkte, sondern berichten Sie objektiv. Durch das Profil wird Ihr Expertenstatus bereits zur Schau gestellt.

  1. Bauen Sie Reputation auf.

Wenn Sie Beiträge objektiv beantworten, registriert das die Community positiv. Sie übernehmen Teile des Brand-Marketings, der Image-Gestaltung Ihrer Firma.

  1. Benutzernamen mit Bedacht wählen.

Der Benutzername sollte die Firmenzugehörigkeit erkennen lassen, kann in Einzelfällen allerdings dazu führen, dass alle Aussagen als offizielle Meinungsäußerung des Unternehmens gelten. Daher empfiehlt sich der Mittelweg: Firmenname_Initialien. So machen Sie kenntlich, dass hinter dem Firmenprofil ein Mensch steckt.

  1. Interagieren Sie mit dem Forum.

Stellen Sie Fragen, denn Sie sind an der Meinung anderer interessiert. Beweisen Sie Ihr Interesse mit Produktverbesserungen, die auf die Mitarbeit im Forum zurückzuführen sind. Arbeiten Sie aktiv am Forum mit.

  1. Nehmen Sie sich selbst zurück.

Unterschiedliche Meinungen und Standpunkte prallen aufeinander. Bleiben Sie sachlich und tragen Sie keine Diskussionen auf der persönlichen Ebene aus.

  1. Benutzen Sie das Forum nicht als Linkschleuder.

Bewerten Sie Links auf einen Beitrag Ihrer Webseite kritisch. Hilft der Inhalt dem Fragesteller wirklich weiter? Gibt es eventuell bessere Quellen? Nutzen Sie diese Chance, um den eigenen Inhalt zu verbessern.

  1. Signatur: Experimentieren Sie mit den Texten.

Lustige, interessante, kritische Texte können animierend wirken. Teilen Sie mit, warum der Nutzer Ihre Webseite besuchen sollte: “Täglich neue Tipps” oder “Erfahrungen über xyz” oder …

  1. Signatur: Verlinken Sie auf eine Landingpage.

Nur auf die Startseite zu verlinken, ist sehr unpersönlich. Holen Sie Ihre Gäste ab. Mit einem Opt-In-Geschenk können Sie E-Mail-Adressen sammeln und mehr über Ihre Besucher erfahren.

Erwähnte Verweise und nützliche Informationen

[1] Kontrolle von eingehenden und ausgehenden Links: LinkParser für Firefox

[2] Browser zur Anonymisierung der Verbindungen: Tor Bundle

[3] Rezepte und Haushalts-Tipps: Frag-Mutti.de

[4] Forum des Webhosting Anbieters bplaced.net

[5] Forum für Haustiere mit über 31.000 Benutzern: Forum-Haustiere.de

[6] Forenmarketing ist das neue Linkbuilding

[7] Tipp 17 und 18 stammen von Pierre Kurby aus seinem Beitrag, wie Foren-Linkbuilding nicht betrieben werden sollte

[8] Einrichtungs-Forum.de – vergleichsweise kleines Forum zum Thema Wohnen

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